Rollenwechsel
Als wir in 2015 unsere ersten Investments eingingen, waren wir voller Visionen aber auch neugierig auf die vielen Themen rund um unsere Start-up-Beteiligungen.
CHEF.ONE war eines unserer Investments aus dieser Zeit. Damals ahnten wir natürlich nicht annähernd, dass wir in 2019 selbst die Führung übernehmen würden.
CHEF.ONE ist eine CtoC Social Dining Plattform, auf der sich Menschen online für ein gemeinsames Essen oder Trinken verabreden. Kochbegeisterte und gastgeberfreundliche Personen oder Personengruppen stellen ihre Events auf unserer Plattform ein, so dass sich auf der anderen Seite Menschen einbuchen können. Man geht damit nicht anonym in ein Restaurant, sondern an einen social table, meistens privat oder auch im öffentlichen Raum. Sozusagen das „AirBnB“ für´s Essen und Trinken.
Könnten wir die Zeit aus der Investorensicht zurückdrehen, würden wir sicherlich einiges anders machen. Am Ende ist ein Start-up aber oft ein Berg voller Probleme, die es zu lösen gilt und dies möglichst gut und nachhaltig.
Für CHEF.ONE und seine Gründer reichte der Atem leider nicht. Unser Start-up hatte bereits große Aufs und Abs hinter sich, verbunden mit viel Sorge und großem Belastungsdruck. So hatten wir als Primera nur noch zwei Möglichkeiten: Aufgeben oder Übernehmen. Wir entschieden uns fürs Übernehmen und selbst weiter machen. Dies leider mit wenig finanziellen Restmitteln und Manpower, dafür aber mit einer nach wie vor wunderbaren Idee und eine vielleicht noch vorhandene Community, die deutschlandweit verteilt über den Auftritt bei „Die Höhle der Löwen“ von CHEF.ONE erfuhr. Technisch nehmen wir große Einbußen in Kauf, doch die größte Hürde wird sein, den Proof of concept immer noch zu beweisen. Daran arbeiten wir nun.
Mit zwei Teilzeitkräften und einer Menge Ideen, das Geschäft in seiner Ausrichtung anzupassen, arbeiten wir nun an den Visionen und unseren Vorstellungen. Die operative Arbeit ist sehr schön und zwar auch genau dann, wenn sich Menschen freuen, dass es weiter geht bei CHEF.ONE. Trotzdem bleibt es auch täglich das Henne-Ei-Problem einer Plattform und die Frage nach der dauerhaften Tragfähigkeit des Konzeptes.
Unsere neuen Themen und die vielen wunderbaren Möglichkeiten tragen uns nun durch diese aufregende Zeit und so freuen wir uns umso mehr über die Zusammenarbeit mit dem Magazin Foodie, als junger Ableger des Feinschmeckers aus dem Jahreszeitenverlag.
Für die Weiterentwicklung des Konzeptes freuen wir uns über weitere Mitstreiter, Kooperationspartner und Unterstützer. Sprecht uns dazu jederzeit gern an.
Wie es weiter geht und vor allem, wie sich die geänderte Perspektive anfühlt, darüber werden wir weiter berichten.
Fotos: @hansevisuals